Die Goldene Blume
Es war einmal eine Königstochter, die hatte sich in der Welt verirrt und war sehr unglücklich, denn sie fühlte sich einsam, unverstanden und vom Leben benachteiligt.
Sie hatte aber von einer goldenen Blume gehört, die in einem Felsen verborgen sei. Wer sie erlangt ist im Glück.
Sie machte sich auf den Weg und kam in ein felsiges Gebirge und ihre Sehnsucht nach der Goldenen Blume des Glücks wurde immer größer.
Da erblickte sie auf einmal zwischen den aufragenden Felsbrocken einen mächtigen Drachen der sich auf einen lichtvollen Engel stürzte, und der Engel drohte zu unterliegen, er kämpfte um sein Leben.
Die Königstochter war empört über den Angriff des Untiers auf das sanft strahlende Wesen und gleichzeitig war sie fasziniert von dem zarten, lichtvollen Wesen. Und obwohl der Drache so übermächtig war, hatte die Prinzessin keine Furcht vor ihm, wandte sich dem Engel zu und bewunderte sein schwaches, aber lichtvolles Wesen. Je länger sie ihre Aufmerksamkeit auf den Engel hielt, um so größer und leuchtender wurde er und seine Liebe flammte auf wurde immer kraftvoller.
Da geschah etwas erstaunliches: je mehr das Licht und die Liebe des Engels wuchsen, desto kleiner wurde der Drache. Zuletzt ließ er von dem Engel ab und ergab sich ihm.
Der Engel aber erstrahlte jetzt in vollem Glanz und verströmte unendliche Liebe und Güte. Er führte die Königstochter zu dem Felsen und berührte ihn mit seiner Hand.
Da tat er sich auf und begleitet von dem Engel trat die Königstochter in die dunkle Höhle ein. Sie ging zaghaft immer weiter in den Felsen hinein und sah bald einen schwachen Schein. Sie ging auf das Licht zu, das aus der Tiefe der Höhle lichtvoll hervor schimmerte. Bald stand sie vor einer Blume, die war wunderschön und leuchtete in schönstem goldenen Licht. Sie sprühte glückselige Licht- und Liebes-funken. Und als sie so staunend davor stand, fiel einer davon mitten in ihr Herz hinein und im selben Augenblick flammte darin ein unsagbares Glück auf. Es fühlte sich so an, als wäre in ihrem Herzen soeben die Sonne aufgegangen und Engel sängen darin festliche Choräle und so war es auch. Der Engel trat nun vor sie hin und überreichte ihr die Goldene Blume des Glücks.
Von Glück erfüllt ging sie aus der Höhle heraus, und die sonnengleichen Funken sprühten immerzu und fielen auf Gräser, Blumen, Bäume und auf alles was um sie war.
Sie dankte von Herzen dem Engel und zieht seitdem glücklich durchs Leben.
Sie hat ihr Glück gefunden und die Goldene Blume des Glücks erinnert sie immer daran, dass das Glück in ihr wohnt und sie sich ihm nur zuzuwenden braucht, denn es ist immer da.
Die Sehnsucht nach dem wahren Glück führt auch Dich zu Deinem Glücklichsein. Folge ihm und Du wirst es in Deiner unmittelbaren Nähe finden!
Märchen aus Bayern für ein erfülltes Leben
Copyright Monika Zehentmeier