Rosen Gedichte. Zum Ruhme der Rose.

Rosen Gedichte

Diese Rosen Gedichte zeigen eine Vielfalt an Herangehensweisen
an die Königin der Blumen.

Man kann die Rose betrachten, ihr Blühen ersehnen,
einem Herzensfreund/Herzensfreundin eine Rose reichen …
Viel Freude mit diesen schönen Rosen Gedichten

Rosen, ihr blendenden

Rosen, ihr blendenden,

Balsam versendenden!

Flatternde, schwebende,

Heimlich belebende,

Zweigleinbeflügelte,

Knospenentsiegelte,

Eilet zu blühen!

Johann Wolfgang Goethe


Ohne warumb

Die Rose ist ohne warumb
sie bluehet weil sie bluehet
Sie achtt nicht jhrer selbst
fragt nicht ob man sie sihet.

Angelus Silesius


Die Rose ist …

Die Rose ist das höchste Liebenszeichen
Dem Herzensfreund will ich die rose reichen.
Gedanken sterben im Gefühl der Liebe,
Wie Gartenblumen vor der Ros‘ erbleichen.
Die Rose trägt den stillen Dorn am Herzen,
Weil nie die Schmerzen von der Liebe weichen.
Ein einzig Bild der Schönheit ist die Rose;
Was gleicht ihr in Erd und Himmels Reichen?
Der vollen Rose gleicht an Pracht die Sonne,
Und alle Blättlein siehst Du Monden gleichen.
Der Sonne Lichtstrahl ist in ihr gerundet
Und Hundert Monde rollen dran als Speichen.
Die, die aus Monden wuchs, die Rose,
Dem Herzensfreund will dir die Rose reichen.

Rumi


Rose, Rose

Rose, Rose, Knospe gestern
Schliefst du noch in moos’ger Hülle,
Heute prangst in Schönheitsfülle
Du vor allen deinen Schwestern.
Träumtest du wohl über Nacht
Von den Wundern, die geschahen,
Von des holden Frühlings Nahen
Und des jungen Tages Pracht?

Adelbert von Chamisso

 

Rose, du thronende …

Rose, du thronende, denen im Altertume
warst du ein Kelch mit einfachem Rand.
Uns aber bist du die volle zahllose Blume,
der unerschöpfliche Gegenstand.

In deinem Reichtum scheinst du
wie Kleidung um Kleidung
um einen Leib wie nichts als Glanz;
aber dein einzelnes Blatt ist zugleich‚
die Vermeidung
und die Verleugnung jedes Gewands.

Seit Jahrhunderten ruft uns dein Duft
seine süßesten Namen herüber;
plötzlich liegt er wie Ruhm in der Luft.

Dennoch, wir wissen ihn nicht zu nennen, wir raten
Und Erinnerung geht zu ihm über,
die wir von rufbaren Stunden erbaten.

Rainer Maria Rilke


Einst um Liebe, die Peri
(eine Art Gute Fee),

hat der Dschinne Schmerz gefreit;
Damals trug er Lichtgewand
und noch nicht sein Feuerkleid.
Als die reizende Peri sich dem Freier abgewandt,
Ward sein Glanz verzehrende Glut
und blieb es seit der Zeit.

Sich verzehren wollt‘ er selbst,
doch unsterblich fühlt‘ er sich;
Und die reizende Peri zu versehren, tat ihm leid.
Ab ihr wenden wollt‘ er sich,
über sich vermocht‘ er’s nicht;
Wo sie hin sich wendete,
gab er ihr von fern Geleit.

Durch geheimen Zauber nun so verbunden sind die zwei;
Wo sich nur das eine zeigt, ist das andre auch nicht weit.
Wo in endliche Natur sich die Liebe senken will,
Schauern durch die Kreatur
Schmerzen der Unendlichkeit.

Wann die Rose öffnen will ihre Brust dem Himmelstrahl,
Sprenget die verschlossene Knosp‘
ihr Trieb mit Schmerzlichkeit.

Wann des Lebens Schmetterling in der Puppe Tod erwacht,
Zeuget die geborstene Hülle, wie ihn Schmerz befreit.

Siehe, jede Zeitgeburt reißt nicht ohne Schmerz sich los;
Wäre Liebe ohne Schmerz, die Geburt der Ewigkeit?

Rumi

Von den heimlichen Rosen

Oh, wer um alle Rosen wüßte,
die rings in stillen Gärten stehn –
oh, wer um alle wüßte, müßte
wie im Rausch durchs Leben gehen.

Du brichst herein mit rauen Sinnen,
als wie ein Wind in einem Wald –
und wie ein Duft wehst du von hinnen,
dir selbst verwandelte Gestalt.

Oh, wer um alle Rosen wüßte,
die rings in stillen Gärten stehn –
oh, wer um alle wüßte, müßte
wie im Rausch durchs Leben gehen.

Christian Morgenstern

 


Der Schmetterling ist in die Rose verliebt

Der Schmetterling ist in die Rose verliebt,
umflattert sie viel tausendmal,
Ihn selber aber, goldig zart,
Umflattert der liebende Sonnenstrahl.

Jedoch, in wen ist die Rose verliebt ?
Das wüßte ich gar zu gern.
Ist es die singende Nachtigall ?
Ist es der schweigende Abendstern ?

Ich weiß nicht, in wen die Rose verliebt;
Ich aber lieb euch all:
Rose, Schmetterling, Sonnenstrahl,
Abendstern und Nachtigall.

Heinrich Heine

 


Daß die Rose dir zum Beispiel werde!

Sonne, Tau und süßen Wind von Osten
Allen Glanz und alles Glück der Erde
Weiß sie frei und unbesorgt zu kosten.
Des Propheten Weisheit braucht sie nicht
Denn sie lebt ja so, wie jener spricht.

Khwajeh Shams al-Din Muhammad Hafez-e Shiraz

 


Die volle Rose

Die volle Rose glüht so rein
in sich beschlossen.
In Duft ist ihr Gemüt,
in Licht ihr Geist gegossen.
Wer sich in sie vertieft,
der sieht vollendet ganz
die Schöpfung,
und es trieft die Welt
von Gottes Glanz.

Friedrich Rückert

Sich wieder geborgen und geliebt fühlen

Die Rose ist eine Blume die von vielen Menschen geschätzt wird. Sie ist ein Sinnbild für die Liebe, die für jeden Menschen einer von 4  Lebensbereichen ist, ohne die er sich nicht vollkommen fühlt. Sucht man die Liebe vom anderen zu bekommen, kann das sehr dramatisch sein, denn der andere wird sie nie so geben können wie ich sie mir wünsche. Sie ist uns aber so nah, denn sie ist ein Teil jedes Menschen und knüpfen wir wieder daran an, so ziehen wir auch wieder einen Menschen an, der uns liebt, so wie wir sind.
In Einzelsitzungen wirst Du mithilfe von Märchen zu der Liebe finden, nach der Du Dich sehnst. Hier findest Du mehr darüber:

Entfalte Dich
in Weisheit und Liebe
und lebe erfüllt und märchenhaft!
🙂

 

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Sonne Sprüche. Hymnen an die Sonne

Sonne Sprüche

Sonne Sprüche

Trage die Sonne auf die Erde!
O Mensch,
Du bist zwischen Licht
und Finsternis gestellt.

Sei ein Kämpfer der Lichtes!
Liebe die Erde in einen leuchtenden Edelstein.
Verwandle die Pflanzen,
verwandle die Tiere,
verwandle dich selbst.

Altpersischer Spruch

* * *

Raphael.
Die Sonne tönt nach alter Weise
In Brudersphären Wettgesang,
Und ihre vorgeschriebne Reise
Vollendet sie mit Donnergang.

Ihr Anblick gibt den Engeln Stärke,
Wenn keiner sie ergründen mag;
Die unbegreiflich hohen Werke
Sind herrlich wie am ersten Tag.

Johann Wolfgang von Goethe

 

Der Sonnengesang
des Hl. Franziskus von Assisi

Höchster, allmächtiger, guter Herr,
dein sind das Lob, die Herrlichkeit
und Ehre und jeglicher Segen.
Dir allein, Höchster, gebühren sie,
und kein Mensch ist würdig,
dich zu nennen.

Gelobt seist du, mein Herr,
mit allen deinen Geschöpfen,
zumal dem Herrn Bruder Sonne,
welcher der Tag ist
und durch den du uns leuchtest.

Und schön ist er
und strahlend mit großem Glanz:
Von dir, Höchster, ein Sinnbild.

* * *

Quelle des Lichts

„Engel der Sonne, du bist die Quelle des Lichts:
Du durchdringst die Dunkelheit.
Öffne du das Tor des Horizonts!
Der Engel der Sonne wohnt weit über der Erde,
und doch erfüllen seine Strahlen
unsere Tage mit Leben und Wärme.
Der Triumphwagen des Morgens
bringt das Licht der aufgehenden Sonne
und stimmt die Herzen der Menschen froh.

Engel der Sonne! Wirf deine Strahlen auf mich!
Lass sie mich berühren, lass sie mich durchdringen!
Ich gebe mich dir und deiner Umarmung hin,
gesegnet mit dem Feuer des Lebens!“

Aus den Essener Schriften

* * *

Der Himmel verkündet die Herrlichkeit Gottes,
Seiner
Hände Werk preist das Gewölbe,
Der Tag erzählt dem Tag
die Kunde,
Die Nacht vertraut die Sage der Nacht.

Keine Sage ist’s und keine Kunde,
Deren Schall man nicht
vernähme,

-Durch die ganze Erde geht aus ihr Hall,
Am Ende der Welt tönt ihr Ruf,
Dort wo ihr Zelt die Sonne
hat.

Und sie tritt wie ein Bräutigam aus der Kammer,
Freut
sich wie ein Held zu laufen die Bahn,
Am Ende des Himmels
ist ihr Auf gang,
Sie zieht ihren Kreis zum ändern Ende,

Und es birgt sich nichts vor ihrer Glut.

Israelitischer Hymnus

* * *

An Aton

Schön erstrahlest du,
lebender Aton,
Herr der Ewigkeit!

Du bist glänzend, licht und stark,
deine Liebe ist groß und gewaltig.
Deine Strahlen werden die Augen
aller deiner Geschöpfe schaffen,
deine Haut ist weiß
und belebt die Herzen.

Du hast die beiden Länder
mit deiner Liebe gefüllt,
du herrlicher Gott,
der sich selbst gebaut
und jedes Land geschaffen hat,
der schuf, was darauf ist an Menschen,
großen und kleinen Tieren,
und allen Bäumen, die auf dem Boden wachsen.
Sie leben,
wenn du für sie aufgegangen bist.

Du bist Mutter und Vater für die,
deren Augen du gebildet hast;
wenn du aufgehst,
sehen sie durch dich.
Deine Strahlen erhellen die ganze Erde.

Jedes Herz jauchzt bei deinem Anblick,
wenn du erstrahlst als ihr Herr.

Gehst du unter am westlichen Himmelshorizont,
so liegen sie wie die Toten;
ihre Häupter sind verhüllt,
bis du aufgehst am Morgen
im östlichen Himmelshorizont.

Dann sind ihre Arme in Verehrung erhoben
vor dem Engel, dem Schutzgeist,
denn du hast die Herzen
durch seine Schönheit
aufs Neue belebt.

Man lebt,
sobald du deine Strahlen
gesendet hast.

Aus dem kleinen Hymnus an Aton

* * *

Wär nicht das Auge sonnenhaft,
die Sonne könnt es nie erblicken.
Läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft,
wie könnt uns Göttliches entzücken?

Johenn Wolfgang von Goethe

* * *

Das allerfreuliche Licht

Welcher Lebendige,
Sinnbegabte,
Liebt nicht vor allen
Wundererscheinungen
Des verbreiteten Raums um ihn
Das allerfreuliche Licht –

Mit seinen Strahlen und Wogen
Seinen Farben,
Seiner milden Allgegenwart
Im Tage.

Wie des Lebens
Innerste Seele
Atmet es die Riesenwelt
Der rastlosen Gestirne
Die in seinem blauen Meere schwimmen,
Atmet es der funkelnde Stein,
Die ruhige Pflanze
Und der Tiere
Vielgestaltige,
Immerbewegte Kraft –

Atmet es vielfarbige
Wolken und Lüfte
Und vor allen Die herrlichen Fremdlinge
Mit den sinnvollen Augen
Dem schwebenden Gange
Und dem tönenden Munde.

Wie ein König der irdischen Natur
Ruft es jede Kraft
Zu zahllosen Verwandlungen
Und seine Gegenwart allein
Offenbart die Wunderherrlichkeit
Des irdischen Reichs.

Novalis, aus: Hymnen an die Nacht

* * *

Ich bin die Mutter Sonne

Ich bin die Mutter Sonne und trage
die Erde bei Nacht, die Erde bei Tage.
Ich halte sie fest und strahle sie an,
dass alles auf ihr wachsen kann.
Stein und Blume, Mensch und Tier,
alles empfängt sein Licht von mir.
Tu auf dein Herz wie ein Becherlein,
denn ich will leuchten auch dort hinein!
Tu auf dein Herzlein, liebes Kind,
dass wir ein Licht zusammen sind!

Christian Morgenstern

* * *

Der Delphische Priester Ion

Siehe! Mit leuchtendem Viergespann
Glänzt Helios über die Erde schon.
Die Sterne fliehn vor des Himmels Glut
In heilige Nacht.

Parnassos‘ unbetretene Höhn
Erstrahlen im Licht, berührt vom Tag,
Der für die Sterblichen anbricht.

Dorrender Myrrhe Duft steigt auf
Zu Phoibos‘ Gebälk.

Auf heiligem Dreifuß thront und singt
Den Griechen die delphische Frau den Spruch,
Mit dem Apoll sie umtönte.

Ihr Delpher! Phoibos‘ Gesinde, auf!
Zieht hin zur silbern schimmernden Flut
Kastalias‘, netzt im reinen Tau
Die Glieder, dann steigt zum Tempel hinan,
Weiht frommer Rede den Mund, und nahn,
Die fragen um Rat,
So spendet ihnen Worte der Seligkeit
Von angemessener Zunge!

Euripides

* * *

An das Licht
Orphischer Hymnus

Erstgeborener, du,
der aus dem Eie der Nacht
sich Hoch in den Äther schwang
und droben auf goldenen Flügeln
Regend erfreuet;

o du,
der Götter und Menschen erweckte:
Licht!
o du mächtiger, zarter, du viel besungener,
und dennoch Unaussprechlich;
geheim, und allenthalben im Glänze Strahlend.
Du nähmest die Nacht
von unserem geschlossenen Auge,
Als du den hohen und heiligen Strahl
fern über die Welt hin wälztest
und mit der Stille des Lichtstrahls
mächtig ertöntest.

Weltenkönig!
du weithin schauender Erdenumleuchter,
Viel ratschlagender,
viel aussäender,
glänzender Weltspross.
Sprieße den Völkern Glück,
und säe Strahlen und sende Licht
auf alle geschlossenen Augenlider,
und sende Leben hinab,
du Zweigestaltiger,

Licht und die Liebe.

Übersetzt von Johann Gottfried Herder

* * *

An die Sonne
Ein Morgengesang

Feire ringsum, hoher Äther! Und ihr Täler und ihr Berge,

Erd und Meer und Lüfte schweiget!
Schweigt ihr Vögel,
schweig o Echo,
Denn zu uns wird Phoibos nahn,
Der
lockige Sänger.

O du der holden Aurora Vater, der ihren rosigen Wagen
Mit dem Flügeltritt der Rosse verfolgt.
Frohlockend im goldenen Haar
Den unendlichen hohen Himmel hinan:
Um dich windend den vielgelenkigen Strahl,
Lenkst du den güterreichen Glanzquell
Rings um die ganze Erde,
Und Ströme ambrosischen Feuers
Bringen von dir uns her den lieblichen Tag.

Der schöne Chor der Sterne tanzt
Am Olympos dir, dem Könige, Reihentanz,
Anstimmend dir sein heiliges Lied,
Entzückt vor der Phofoe’ischen Leier Klang;
Indess von ihnen her die blasse Selene
Anführt den frühen Chor,
Bespannt den Wagen mit weißer Stiere Gespann.

Er aber freut in seinem Gemüt sich hoch
Und eilt hinüber die viel durchpfadete Welt.

Mesomedes
übersetzt v. Johann Gottfried Herder

* * *

Wende das schöne Licht an
für Deine Harmonisierung von Seele und Leib
mit dieser Meditation/ Einkehr nach Innen:

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Gedichte Frühling. Klassische Gedichte

Gedichte Frühling

Gedichte FrühlingGedichte können uns Worte geben für die eigenen Empfindungen und somit das Erleben, z. B. der Natur im Frühlung, wesentlich erhöhen. Mit diesen verschiedenartigen klassischen Gedichten wünsche ich Dir viel Freude. Mögen sie Dir die Begeisterung für diese prächtige Jahreszeit wachsen lassen, Dich stärken und erfüllen.

Frühlingsahnung

Rosa Wölkchen überm Wald
wissen noch vom Abendrot dahinter –
überwunden ist der Winter,
Frühling kommt nun bald.
Unterm Monde silberweiß,
zwischen Wipfeln schwarz und kraus
flügelt eine Fledermaus
ihren ersten Kreis…

Rosa Wölkchen überm Wald
wissen noch vom Abendrot dahinter –
überwunden ist der Winter,
Frühling kommt nun bald.

Christian Morgenstern

Es färbte sich die Wiese grün
Und um die Hecken sah ich blühn,
Tagtäglich sah ich neue Kräuter,
Mild war die Luft, der Himmel heiter.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Und immer dunkler ward der Wald
Auch bunter Sänger Aufenthalt,
Es drang mir bald auf allen Wegen
Ihr Klang in süßen Duft entgegen.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Es quoll und trieb nun überall
Mit Leben, Farben, Duft und Schall,
Sie schienen gern sich zu vereinen,
Dass alles möchte lieblich scheinen.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

So dacht ich: ist ein Geist erwacht,
Der alles so lebendig macht
Und der mit tausend schönen Waren
Und Blüten sich will offenbaren?
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Vielleicht beginnt ein neues Reich.
Der lockre Staub wird zum Gesträuch
Der Baum nimmt tierische Gebärden
Das Tier soll gar zum Menschen werden.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Wie ich so stand und bei mir sann,
Ein mächtger Trieb in mir begann.
Ein freundlich Mädchen kam gegangen
Und nahm mir jeden Sinn gefangen.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Sie ging vorbei, ich grüßte sie,
Sie dankte, das vergess´ ich nie.
Ich musste ihre Hand erfassen
Und Sie schien gern sie mir zu lassen.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Uns barg der Wald vor Sonnenschein
Das ist der Frühling fiel mir ein.
Kurzum, ich sah, dass jetzt auf Erden
Die Menschen sollten Götter werden.
Nun wusst ich wohl, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Novalis
(eigentl. Friedrich Freiherr von Hardenberg)

DER FRÜHLING

Die Sonne glänzt, es blühen die Gefilde,
Die Tage kommen blütenreich und milde.
Der Abend blüht hinzu, und helle Tage gehen
Vom Himmel abwärts, wo die Tag‘ entstehen.

Das Jahr erscheint mit seinen Zeiten
Wie eine Pracht, wo sich Feste verbreiten,
Der Menschen Tätigkeit beginnt mit neuem Ziele,
So sind die Zeichen in der Welt, der Wunder viele.

Friedrich Hölderlin

Mein Zimmer duftet königlich fein,
Veilchenprinzessinnen zogen ein.
schwärmen und wärmen mit weichblauen Augen,
fächeln und hauchen schmachtende Lächeln,
winken mit feinen, vornehmen Gliedern,
laden mich ein.
Ich neige mich nieder,
ihr Page bin ich,
ihre Lippen sind mein.
Ich schwöre ewige, ewige Liebe,
sie schweigen so süß,
schauen so ernst aus schwerblauen Augen.
Meinen, Sie, Schwüre und Blumen verwelken?
Sie lächeln und weinen,
meine kleine Prinzessen.

Max Dauthendy

Der Frühling ist die schönste Zeit

Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?
Da grünt und blüht es weit und breit
Im goldnen Sonnenschein.

Am Berghang schmilzt der letzte Schnee,
Das Bächlein rauscht zu Tal,
Es grünt die Saat, es blinkt der See
Im Frühlingssonnenstrahl.

Die Lerchen singen überall,
Die Amsel schlägt im Wald!
Nun kommt die liebe Nachtigall
Und auch der Kuckuck bald.

Nun jauchzet alles weit und breit,
Da stimmen froh wir ein:
Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?

Annette von Droste-Hülshoff

Frühlingsnacht

Über’n Garten durch die Lüfte
Hört‘ ich Wandervögel zieh’n,
Was bedeutet Frühlingsdüfte,
Unten fängt’s schon an zu blüh’n.

Jauchzen möcht‘ ich, möchte weinen,
Ist mir’s doch, als könnt’s nicht sein!
Alte Wunder wieder scheinen
Mit dem Mondesglanz herein.

Und der Mond, die Sterne sagen’s
Und in Träumen rauscht’s der Hain
Und die Nachtigallen schlagen’s:
Sie ist Deine, sie ist Dein!

Joseph Freiherr von Eichendorff


Wie im Morgenglanze
Du rings mich anglühst,
Frühling, Geliebter!
Mit tausendfacher Liebeswonne
Sich an mein Herz drängt
Deiner ewigen Wärme
Heilig Gefühl,
Unendliche Schöne!
Dass ich dich fassen möcht
In diesen Arm!

Ach, an deinem Busen
Lieg ich, schmachte,
Und deine Blumen, dein Gras
Drängen sich an mein Herz.
Du kühlst den brennenden
Durst meines Busens,
Lieblicher Morgenwind!
Ruft drein die Nachtigall
Liebend nach mir aus dem Nebeltal.

Ich komm, ich komme!
Wohin? Ach, wohin?

Hinauf! Hinauf strebts!
Es schweben die Wolken
Abwärts, die Wolken
Neigen sich der sehnenden Liebe.
Mir! Mir!
In euerem Schosse

Aufwärts!
Umfangend umfangen!
Aufwärts an deinen Busen,
Alliebender Vater!

Johann Wolfgang von Goethe

Es ist ja Frühling.
Und der Garten glänzt
vor lauter Licht.
Die Zweige zittern zwar
in tiefer Luft,
die Stille selber spricht

und unser Garten
ist wie ein Altar.

Rainer Maria Rilke


Wie die Tage macht der Frühling

Wie die Tage macht der Frühling
Auch die Nächte mir erklingen;
Als ein grünes Echo kann er
Bis in meine Träume dringen.
Nur noch märchensüßer flöten
Dann die Vögel, durch die Lüfte
Weht es sanfter, sehnsuchtmilder
Steigen auf die Veilchendüfte.

Auch die Rosen blühen röter,
Eine kindlich güldne Glorie
Tragen sie, wie Engelköpfchen
Auf Gemälden der Historie –

Und mir selbst ist dann, als würd´ ich
Eine Nachtigall und sänge
Diesen Rosen meine Liebe,
Träumend sing ich Wunderklänge –

Bis mich weckt das Licht der Sonne,
Oder auch das holde Lärmen
Jener andren Nachtigallen,
Die vor meinem Fenster schwärmen.

Heinrich Heine


Frühlingsgedränge

Frühlingskinder im bunten Gedränge,
Flatternde Blüten, duftende Hauche,
Schmachtende, jubelnde Liebesgesänge
Stürzen an’s Herz mir aus jedem Strauche.

Frühlingskinder mein Herz umschwärmen,
Flüstern hinein mit schmeichelnden Worten,
Rufen hinein mit trunkenem Lärmen,
Rütteln an längst verschlossenen Pforten.

Frühlingskinder, mein Herz umringend,
Was doch sucht ihr darin so dringend?
Hab‘ ich’s verrathen euch jüngst im Traume,
Schlummernd unter dem Blüthenbaume?

Brachten euch Morgenwinde die Sage,
Daß ich im Herzen eingeschlossen
Euren lieblichen Spielgenossen,
Heimlich und selig – ihr Bildniß trage?

Nikolaus Lenau


Im Frühling

Hier lieg ich auf dem Frühlingshügel
Die Wolke wird mein Flügel,
Ein Vogel fliegt mir voraus.

Ach, sag mir, alleinzige Liebe,
Wo du bleibst, dass ich bei dir bliebe!

Doch du und die Lüfte, ihr habt kein Haus.
Der Sonnenblume gleich steht mein Gemüte offen,
Sehnend,
Sich dehnend
In Lieben und Hoffen.
Frühling, was bist du gewillt?
Wann werd ich gestillt?

Die Wolke seh ich wandeln und den Fluss,
Es dringt der Sonne goldener Kuss
Mir tief ins Geblüt hinein;
Die Augen, wunderbar berauschet,
Tun, als schliefen sie ein,
Nur noch das Ohr dem Ton der Biene lauschet.

Ich denke dies und denke das,
Ich sehne mich und weiß nicht recht, nach was.
Halb ist es Lust, halb ist es Klage.
Mein Herz, o sage,

Was webst du für Erinnerung
In golden grüner Zweige Dämmerung?
Alte unnennbare Tage.

Eduard Mörike

Mehr Gedichte von der Natur:
Genieße den Frühling wo Du auch bist,
er zeigt sich überall:
im Gesang der Vögel,
auf den blühenden Wiesen oder Wegrändern,
in den Parks und Alleen,
in den rosa Abendwölkchen
🙂

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Lebensziel. Sprüche und kostbare Texte

Lebensziel. Sprüche

Lebensziel SprücheKleine, kostbare
Texte zum Lebensziel

Auf dem Weg durch das Leben stellt sich immer wieder die wesentliche Frage den Lebenssinn zu finden: wohin gehe ich, was suche ich?
Die folgenden Texte können die Anworten anregen die in Ihnen darauf warten entdeckt und ergriffen zu werden.

Was Ist der Sinn des Lebensziels?
Wenn ich verreisen will,
weiß ich normalerweise wohin.

Die Frage nach dem Lebensziel
ist ganz wichtig für Kinder und Erwachsene.

Sie hilft zu entdecken,
wo ich hin will,
welcher Mensch ich werden mag
und sich in mir offenbaren will.

Jean Ringenwald.

Sinn des LebenszielsSinnend blickte der Älteste über das Meer. „Seltsam. Möwen, die um ihrer begrenzten Wege und Ziele willen die Vollkommenheit des Fliegens verachten, kommen nur langsam vorwärts und nirgendwo an. Die aber um der Vollkommenheit willen des Weges nicht achten, kommen in Sekundenschnelle überall hin. Bedenke immer, Jonathan, das himmlische Paradies findet sich nicht in Raum und Zeit, denn Raum und Zeit sind bedeutungslos.“

Richard Bach, aus: Die Möwe Jonathan

ErkenntnisLangsam blühte, langsam reifte in Siddhartha die Erkenntnis, das Wissen darum, was eigentlich Weisheit sei, was seines langen Suchens Ziel sei. Es war nichts als eine Bereitschaft der Seele, eine Fähigkeit, eine geheime Kunst, jeden Augenblick, mitten im Leben, den Gedanken der Einheit denken, die Einheit fühlen und einatmen zu können. Langsam blühte dies in ihm auf, strahlte ihm aus Vasudevas altem Kindergesicht wider: Harmonie, Wissen um die ewige Vollkommenheit der Welt, Lächeln, Einheit.

Hermann Hesse, aus: Siddartha

 

Das genau definierte Ziel, das fest im Geist verankert oder abgebildet ist, ruft den äußeren Geist wieder zur Ordnung, indem es ihm eine feste Pflicht gibt, die es auszuführen gilt.
Das verleiht ihm automatisch – ohne irgendeine Anstrengung Ihrerseits-die positive Qualität des Inneren Geistes.

John McDonald

Lebensweg Lebensziel
Richte Deine ganze Kraft,
Deinen ganzen Sinn
und Dein Herz
auf das Ziel Deines Lebens,
das Höchste von Dir,
das Du Dir vorstellen kannst.
Und lebe jetzt in diesem Ziel.
Denn nur so kannst Du
wiederkehren in die Einheit:
in die Liebe und Weisheit Gottes,
aus der Du geboren bist,
in der Du lebst,
und die Dein höchstes Ziel ist.

Jean Ringenwald aus: Aus MIR bist Du geboren

Richte Deinen ganzen Sinn auf das Ziel Deines Lebens
Der Mensch ist fähig und sehr wohl imstande, das Allerhöchste zu erreichen.
Sollte es ihm im Augenblick nicht gelingen, das Höchste zu erreichen, so braucht er nichts weiter als seinen Gedankenaufbau zu ändern, der ihn behindert — und sein Denken auf die richtige Gedankenstruktur zu richten, die in seinem Inneren fest eingefügt ist, von der ihm schließlich sein eingegebener Instinkt spricht, und dann dauernd einen Gedankenaufbau zu bilden, der ihm gestatten wird, die höchste Vorstellung zu erreichen, die ihm möglich ist.
Sein leichtester und erfolgreichster Weg zu diesem höchsten Ziel Ist: einen alten Gedankenaufbau fallenzulassen, der ihn ans Rad der Wiederholungen bindet – sofort in die Tat umsetzen, was einen unzerstörbaren Gedankenbau sichert, der nie verfehlen wird, ihn zum Höchsten emporzutragen.

Aus Lehren und Leben der Meister, von Baird Spalding

 

Dein Lebensziel hast Du selbst
in dieses irdische Leben hineingebracht.
Es ist in Dir,
war schon immer da
und wird auch weiter da sein.

Es lebt aber nur,
wenn Du es achtest,

wenn Du es verwirklichst,
zunächst in Deinem Inneren
und dann immer intensiver in Deinem All-Tag.
Lebe in Deinem Lebensziel,
jeden Tag,

und es wird sich ganz
im Hier und Jetzt
realisieren.

Jean Ringenwald

Nutze die 7 Urbilder des Lebens für Dein Ziel
Das 7. Urprinzip des Lebens lautet:
Das höchste Ziel des Menschenlebens
ist die volle Vereinigung
mit dem eigenen Wesenskern
und die souveräne Beherrschung
aller Belange des äußeren
und inneren Lebens.

Jean Ringenwald

 

Wäre es möglich, alle irdischen Freuden zu genießen, ohne alle ihre Schattenseiten und Auswirkungen, so wäre die Summe dieser Genüsse doch nicht vergleichbar mit nur dem tausendsten Teil jener Glückseligkeit, die aus dem Wissensschatz der Seele erwächst, denn nur dieses Wissen ist wahrlich die Quelle aller Glückseligkeit. Sie liegt gleichsam im Innern des Menschen und nicht außerhalb von ihm.

Der Eingeweihte I

 

Das Göttliche Selbst
ist der Ur-Sprung,
der Weg

und das Ziel
des Menschen.
ES ist der innere Geliebte.
Und ES ist der Schutz-Engel
des Menschenkindes.

Jean Ringenwald

Mit den 7 Urbildern zum Ziel
Der Weg ist das Ziel
Der Weg ist das Ziel
Der Weg ist das Ziel
Der Weg ist das Ziel
Der Weg ist das Ziel

Konfuzius

* * * * * * * 

Sind Sie auf der Suche nach Ihrem Lebensziel?

Sind Sie jetzt offen und bereit sich diesem Herzenswunsch zu widmen?

JA???!!!

Dann widmen Sie sich dem Artikel auf dieser Seite:
JA!

Dein Weg
zum höchsten Ziel
führt Dich
durch die Ruhe
zum inneren Glück,

durch die Demut
zur Bewunderung
DES LEBENS,

durch die Dankbarkeit
zum Lob
des All-Weisen,

durch die Liebe
mit DER EINEN KRAFT.

Jean Ringenwald

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