Märchen zu Johanni. Die geheimnisvolle Johannisnacht.

Märchen zu Johanni

Märchen zu Johanni.In der Johanni-Nacht können sich wundervolle Dinge ereignen, ihr wohnt ein besonderer Zauber inne. So hört, was in einer solchen Nacht geschah:

Fern von hier lebte einmal ein großer König, der hatte einen Sohn, auf dessen Stirn eine Sonne glänzte, weshalb alle Leute den kleinen Prinzen „Sonnenschein“ nannten. Als der Knabe zwei Jahre alt war, starb seine Mutter. „Was soll nun werden?“ dachte der König bei sich. „Wer wird nun für das Kind sorgen? Ich habe nicht Zeit genug, es zu tun. Am besten, ich suche mir eine neue Frau.“ Also geschah es. Der König heiratete zum zweiten Mal und nahm ein armes Mädchen zur Gemahlin. Nach einem Jahr brachte die junge Königin einen Sohn zur Welt, der hatte mitten auf der Stirn einen goldenen Mond, so dass alle Leute ihn „Mondenschein“ nannten.
Die beiden Knaben wuchsen miteinander auf und hatten einander so lieb, dass keiner lange ohne den anderen sein mochte. Die Königin aber liebte nur ihren eigenen Sohn; ihren Stiefsohn hingegen hasste sie und schlug und quälte ihn, wo sie nur konnte.

Da geschah es, dass die Königin in der Nacht zur Sommer-Sonnenwende nicht schlafen konnte und sah, wie drei Feen in das Zimmer der Knaben eintraten und vor deren Lager stehen blieben.
Die erste Fee sprach:
„Schwestern, wir wollen diese beiden Knaben glücklich machen.“
Da sprach die zweite:
„Sonnenschein soll König werden.“
Die dritte Fee sprach:
„Mondenschein soll ein reicher Mann werden.“
Hierauf sprach die erste Fee
„unter das Polster Sonnenscheins lege ich ein goldenes Ei, und unter das Polster Mondenscheins lege ich ein silbernes Ei. In der Frühe werden sie die Eier finden, und jeder wird das Ei verzehren, das ihm zugedacht ist.“
Wie sie gesagt hatte so tat sie, und darauf gingen die drei Feen fort.

Märchen zu JohanniDie Königin konnte lange nicht einschlafen. Sie war außer sich vor Wut, dass Sonnenschein König werden, ihr eigener Sohn aber nur großen Reichtum erlangen sollte. Das mochte sie nicht zulassen. Sie stand deshalb auf, ging heimlich zum Lager der beiden Königssöhne und vertauschte die Eier. Danach legte sie sich wieder nieder und schlief ruhig ein. In der Nacht aber geschah es, dass die beiden Knaben ihr Lager tauschten, so dass am Morgen jeder das für ihn von den Feen bestimmte Ei aß. Als sie aufgestanden waren, sprach Mondenschein zu seiner Mutter: „Heute früh habe ich unter meinem Polster ein silbernes Ei gefunden und es gegessen. Sonnenschein aber fand unter seinem Polster ein goldenes Ei. Er gab es mir, doch ich wollte es nicht annehmen, so dass er es selbst aß.“

Als die Königin dies hörte, wurde sie sehr zornig, so dass sie Mondenschein zum ersten Mal in seinem Leben anschrie: „Warum hast nicht du das goldene Ei gegessen?“ rief sie. „Nun wird Sonnenschein König werden, du aber wirst nur ein reicher Mann!“ Da erwiderte Mondenschein: „Ich will nicht König werden, Sonnenschein soll es sein, denn er ist der ältere.“ Wie er diese Worte sprach, fiel lauteres Gold aus seinem Mund. Die Königin freute sich darüber, doch wurde ihr Neid auf Sonnenschein, den künftigen König, dadurch nicht geringer, und sie ließ nicht davon ab, ihn zu verfolgen und ihm Leid anzutun.
Eines Abends sagte Sonnenschein deshalb zu seinem Stiefbruder: “Liebster Mondenschein, ich muss dich verlassen und in die weite Welt gehen denn deine Mutter verfolgt mich und will mich töten lassen, wie mir von einem treuen Diener berichtet wurde.“
Mondenschein begann zu weinen und sprach: “Ich bitte dich, verlass mich nicht, liebster Bruder! Ich habe dir nie ein Leid zugefügt, deshalb bereite du mir nun nicht Schmerz und Pein, indem du allein in die Welt ziehst und mich im Stich lässt!“ Diese Worte rührten Sonnenschein ans Herz, und er sprach: “Wenn es so ist, dass du mich lieber hast als deine Mutter, komm mit mir!“

Und die Brüder verließen heimlich das Schloss ihres Vaters und zogen in die Welt. Lange Zeit wanderten sie von Land zu Land und kamen schließlich in einen großen Wald, in dem ein neunköpfiger Drache wohnte, der in seinem Hause eine wunderschöne Prinzessin gefangen hielt. Als die beiden Jünglinge zu dem Haus des Drachen kamen, war dieser nicht daheim, und die Königstochter rief ihnen zu: “Flieht, so rasch ihr könnt! Wenn der Drache euch hier findet, wird er euch fressen!“ Die Brüder aber fürchteten sich nicht und traten ein. Sie ließen sich von der Königstochter ihre Geschichte erzählen und erfuhren, dass sie das Mädchen befreien könnten, wenn sie dem Drachen eine neunundneunzig Meilen tiefe Grube mit Gold füllten. Da rief Mondenschein: “Ich werde die Grube mit Gold füllen.“ Er ging hinaus, trank Wasser und ließ es dann aus seinem Mund in die Grube fließen, wobei es sich in Gold verwandelte und die Grube bis zum Rand füllte.

Als der Drache nach Hause kam und sah, dass die Grube voller Gold war, ließ er die Königstochter mit ihren Rettern von dannen ziehen. Sie kehrten in ihr Heimatland zurück, und als der alte König starb, wurde Sonnenschein sein Nachfolger. Seine Stiefmutter aber sah er nicht wieder. Sie lebte schon lange einsam und allein in einem kleinen Haus weit draußen im Walde, wo ihr Sohn Mondenschein sie manchmal besuchte.

Die Königstochter aber lebte fortan mit beiden Brüdern, denn sie hatte beide gleich lieb, und die beiden liebten sie in gleicher Weise. So feierten sie ein wunderschönes, großes Fest und das ganze Volk war dazu eingeladen und feierte mit ihnen. Das Glück, die Freude und die Liebe aber wollten kein Ende mehr nehmen.

Sonnenschein und Mondenschein, Märchen der Sinti und Roma

 

Märchen schildern
so zuversichtlich wie alle Hindernisse bewältigt werden die Der Märchenheld oder die Märchenheldin durchmacht und in einem guten Märchen wird alles zum Besten und Schönsten geführt, zu einemglücklichen und zufriedenen Leben.

Dies ist auch Dir gegeben. Wie dies aber zustande kommt ist ein Geheimnis des Märchens da zu durschauen ist, denn es hat innere Gesetzmäßigkeiten, sie sind einfach, natürlich und lebensgemäß. Was sie sind erfährst Du in diesem Blogartikel:

 

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Ostergedicht. Bekannte Texte zu Ostern.

Ostergedicht.
Texte zu Ostern.

Gedichte zu jeder Jahreszeit und den verschiedensten Anlässen zeigen uns eine andere Welt, die wir mit Neugier betrachten können. Die Dicher nehmen uns mit in die Art der Betrachtung, wie sie die Welt, das Leben und die Dinge sehen. Innige, besinnliche und fröhliche Gedichte und Texte eröffnen uns neue Sichtweisen und ermöglichen, unsere eigenen Betrachtungen des Lebens zu entfalten. Sie können uns erinnern an hohe Werte, die wir aus dem Bewusstsein verloren haben und somit helfen das Leben zu erneuern, dort wo uns etwas von Herzen klar geworden ist.

So wünsche ich euch mit diesen ausgewählten Texten, vom Besinnlichen bis hin zum Fröhlich-Ausgelassenen, eine Vertiefung der Osterfreude und das Erspüren und stärken der Lebenskraft in Leib und Seele.

Osterspaziergang

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick;
Im Tale grünet Hoffnungs-Glück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.

Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur;
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlt’s im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.

Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurückzusehen.
Aus dem hohlen, finsteren Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden,
Aus niedriger Häusern dumpfern Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbes-Banden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straße quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle an’s Licht gebracht.

Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit‘ und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.

Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein;
Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!

Monolog des Faust, Osterspaziergang, aus:
Faust I, Vers 903-940, 1808
von Johann Wolfgang Goethe

Osterjubel

Jetzt ist der Himmel aufgetan,
jetzt hat er wahres Licht!
Jetzt schauet Gott uns wieder an
mit gnädigem Gesicht.
Jetzt scheinet die Sonne
der ewigen Wonne!
Jetzt lachen die Felder,
jetzt jauchzen die Wälder,
jetzt ist man voller Fröhlichkeit.

Jetzt ist die Welt voll Herrlichkeit
und voller Ruhm und Preis.
Jetzt ist die wahre goldne Zeit
wie einst im Paradeis.
Drum lasset uns singen
mit Jauchzen und Klingen,
frohlocken und freuen;
Gott in der Höh sei Lob und Ehr.

Jesus, du Heiland aller Welt,
dir dank ich Tag und Nacht,
dass du dich hast zu uns gesellt
und diesen Jubel bracht.
Du hast uns befreiet,
die Erde erneuet,
den Himmel gesenket,
dich selbst uns geschenket,
dir, Jesus, sei Ehre und Preis.

Angelus Silesius


Ostern

Vom Münster Trauerglocken klingen.
Vom Tal ein Jauchzen schallt herauf.
Zur Ruh sie dort dem Toten singen,
Die Lerchen jubeln: Wache auf!
Mit Erde sie ihn still bedecken,
Das Grün aus allen Gräbern bricht,
Die Ströme hell durch Land sich strecken,
Der Wald ernst wie in Träumen spricht,
Und bei den Klängen, Jauchzen, Trauern,
Soweit ins Land man schauen mag,
Es ist ein tiefes Frühlingsschauern
Als wie ein Auferstehungstag.

Josef von Eichendorff


Die Sonne geht im Osten auf

Die Sonne geht im Osten auf,
der Osterhas` beginnt den Lauf.
Um seinen Korb voll Eier sitzen
drei Häslein, die die Ohren spitzen.
Der Osterhas` bringt just ein Ei –
da fliegt ein Schmetterling herbei.
Dahinter strahlt das blaue Meer
mit Sandstrand vorne und umher.
Der Osterhas` ist eben fertig –
das Kurtchen auch schon gegenwärtig!
Nesthäkchen findet – eins, zwei, drei,
ein rot` , ein blau` , ein lila Ei.
Ein Ei in jedem Blumenkelche!
Seht, seht, selbst hier,
selbst dort sind welche!
Ermüdet leicht im Morgenschein
schlief Kurtchen auf der Wiese ein.
Die Glocken läuten bim, bam, baum
und Kurtchen lächelt zart im Traum.
Di di didl dum dei,
wir tanzen mit unsern Hasen
umgefasst, zwei und zwei,
auf schönem, grünen Rasen.

Christian Morgenstern

Kennt ihr die Wunderkraft der Oster-Eier die Frau Holle schenkt? oder die Legende von den 3 Hasen?
Eine wonnige Osterzeit
wünsche ich euch
🙂

 

 

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Hasen Legende. Der Herzenswunsch der Hasen

Hasen Legende

Hasen LegendeDer Herzenswunsch der Hasen. Legende

Es waren einmal drei Hasen, die beteten jeden Tag zum lieben Gott um die Erfüllung ihres Herzenswunsches: Einmal in den Himmel zu kommen.

Der erste Hase hatte ein braunes Fell, der zweite war weißgefleckt, der dritte war weiß und hieß » Schnee «. Die drei Hasen hingen sehr aneinander, und was einer tat, taten die anderen beiden auch. Viele Stunden waren dem Gebet geweiht, aber um nicht zu verhungern, mussten sie auch für ihre Nahrung sorgen. In ihren drei Höhlen lebten sie so viele Jahre ihr gottesfürchtiges Leben. Ihre Gebete reichten bis in den Himmel, und Gott beschloss, ihre Frömmigkeit zu belohnen. Doch obwohl er sie kannte, wollte er sie auf die Probe stellen. Also sprach Gottvater zum Mond: »Du brauchst heute nacht erst um zwölf Uhr zu scheinen, gehe also davor ins Himalajagebirge, suche die drei Hasen und bitte einen jeden, deinen Hun-ger zu stillen. Wenn du bei allen dreien gewesen bist, komm dann zurück und berichte mir.«

Der Mond gehorchte und ging zuerst zum braunen Hasen. Der bereitete sich gerade seine Mahlzeit, und als er sah, dass der Mond vor seiner Höhle stand, lud er ihn freundlich ein, das Mahl mit ihm zu teilen.

Der Mond bedankte sich und ging zum zweiten Hasen. Als der jemanden kommen hörte, rief er aufgeweckt: »Willkommen, Freund!« Als der Mond ihm erzählte, warum er gekommen sei, sagte der Hase: »Gerne würde ich dir etwas zu essen geben, aber… ich habe heute zu lange gebetet und darum vergessen, mir etwas zu essen zu machen. Wenn du einen Moment wartest, hole ich etwas.« Und als er etwas zusammengesucht hatte, gab er alles dem Mond. Danach kam der Mond zuletzt zum dritten Hasen, zu Schnee. Er musste mehrmals anklopfen, doch endlich kam der Hase, der in ein tiefes Gebet versunken war, und begrüßte ihn.

»Ich suche jemanden, der mir etwas zu essen geben kann«, sagte der Mond. »Nach der langen Reise über die verschneiten Gipfel bin ich sehr müde und hungrig.« » Ruhe dich ein wenig aus «, sagte Schnee, »in der Zwischenzeit werde ich versuchen, etwas für dich heranzuschaffen.«

Hasen Legende
Der Mond hockte sich in den Eingang der Höhle. Der Hase durchsuchte inzwischen seine Vorratskammer. Doch o weh! Schon seit Tagen hatte er keine Nahrung mehr gesucht, so tief war er in Gebete versunken gewesen. Schnee dachte an ein Sprichwort: »Wer einen Gast beherbergt, ihm den Hunger nicht stillt und den Durst nicht löscht, der hat vergebens zu Gott gebetet.« Was sollte der arme Hase nun machen? In diesem schwierigen Moment hatte er einen erlösenden Einfall. Er ging nach draußen, entzündete ein Feuer und lud den Gast ein, es sich bei den lodernden Flammen gemütlich zu machen. Dann sagte er: »Herr, ich habe in den letzten drei Tagen soviel gebetet, dass ich keine Nahrung suchen konnte, also habe ich auch nichts im Haus, was ich Euch anbieten könnte.«
Der Mond antwortete ärgerlich: »Dann gehe ich wohl wieder, und an deinem Feuer will ich auch nicht sitzen.«
» O bleibt, bitte!« rief Schnee. »Ist es Euch gleich, welches Fleisch ich Euch anbiete?«
Der Mond antwortete: »Da ich nun sehe, wie ernst du es meinst, werde ich jedes Stück Fleisch essen, das du mir anbietest.«
»Wohlan«, sagte Schnee erfreut. »Doch da ich nichts anderes habe als mich selbst, werde ich nun meinen eigenen Leib ins Feuer werfen, dann habt Ihr ein Mahl, Euren Hunger zu stillen!«
»Nein!« rief der Mond erschrocken. »Nein, tu das nicht!«
Aber es war zu spät. Bevor der Mond es verhindern konnte, war der Hase schon in die Flammen gesprungen. Kein Schrei ertönte, der selbstgewählte Tod wurde von keinem Geräusch begleitet.

Nach dieser dritten Begegnung flog der Mond zurück zum Himmel. Dort fand er in Gottes Schoß einen schönen weißen Hasen, und Gott sprach: » Siehe diesen Hasen, Mond, der sich opferte und für dich ins Feuer sprang. Wie soll ich seine Selbstaufopferung belohnen?«
Da bat der Mond: » Herr, gebt mir den Hasen zum Freund und Gefährten. Ich werde ihn stets bei mir haben, wohin ich auch gehe.«

»Deine Bitte sei erhört«, antwortete der Vater. »Wenn du deinen Glanz auf die Erde niederstrahlst, dann lass den Hasen mit dir glänzen, so dass alle Menschen ihn sehen und sich an seiner Frömmigkeit und seiner Hingabe ein Beispiel nehmen können.«

Seit dem Tage kann man den Hasen im silbernen Licht des vollen Mondes sehen, doch am allerbesten sieht man ihn, wenn im Frühling der Ostermond am Himmel steht.

Legende aus dem Himalaya

Hasen Legende

Betrachte und erkunde das 3-Hasenfenster
von Paderborner Dom:

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Sie mögen Legenden, Märchen und Geschichten
und möchten sie gerne Ihren Kindern, Enkeln,

Freunden, Ihrem Partner
oder einem öffentlichen Publikum
frei und von Herzen erzählen?

Worauf es ankommt, erfahren Sie in diesem Artikel:

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Bücher für Ostern. Märchen und Geschichten

Bücher für Ostern

Bücher für Ostern

Der Wunsch Ostern bewusster und inhaltsvoll zu erfahren wird wieder stärker und so wächst auch das Bedürfnis, außer den Ostereiern die gesucht werden und damit auch Freude bereitet wird, wertvolle Beigaben zu schenken, wie
z. B. gute Märchen und Geschichten.

Darüber freut sich die ganze Familie, denn schöne Märchen, Gedichte und Geschichten werden zum gemeinsamen Erlebnis und stellen positive, aufbauende Werte in den Mittelpunkt des großen Festes und verbinden Jung und Alt.

Dafür habe ich für Sie 2 sehr schöne Bücher, die die innige Stimmung des Osterfestes sehr bereichern werden:

Kleine Geschichten aus der Osterzeit


Kleine Geschichten aus der Osterzeit
Dieses liebevoll, mit kleinen Zeichnungen, gestaltete Büchlein enthält eine kleine Einführung von Bruno Bettelheim über die Bedeutung der Feiertage und stimmt damit sehr gut auf die Geschichten ein, die in diesem Bändchen zusammengetragen sind.

Sie finden darin z. B.
– Goethes Osterspaziergang,
– ein Ostermärchen von Joachim Ringelnatz,
– eine Geschichte von Werner Bergengruen.
– Selma Lagerlöf, Bella Chagall, Christian Morgenstern
und noch einige andere sind hier versammelt und erzählen vom Frühlings-Erwachen, von der Natur und vom Osterfest.

Einfach schön!
Zu bestellen ist es hier:
http://www.amazon.de/dp/3872030795

Ostermächen
von Christian Morgenstern

Ostermärchen MorgensternVoll Träumerei und Nostalgie, umrahmt von schönen alten Zeichnungen erzählt hier der Dichter Christian Morgenstern ein Ostermärchen, herausgegeben von Margareta Morgenstern.

Ein kleiner Junge träumt in der Nacht von Ostersamstag auf Ostersonntag er läge unter einem Baum auf einer Wiese, umringt von fleissigen Osterhasen, die ihre Osterkörbchen vorbereiten. Er erwacht aus seinem Traum und erlebt mit seiner Familie ein fröhliches Ostereiersuchen im hauseigenen Garten. Die Kinder entdecken verzückt die Osterhasen, die auch im Wohnzimmer den Kindern eine Freude machen möchten.

Die Rituale und der Sinn des Osterfestes werden den Kindern hier nähergebracht. Auch wie der alte Winter dem Jüngling Frühling den Weg frei macht. Frühlingsblumen erwachen und Vögel und Schmetterlinge heißen den Frühling herzlich willkommen. Nicht nur die Kirchenglocken leuten den Frühling ein, nein, alles was Glocken heißt, das hat der Frühling besonders lieb. Das muss ihm wecken helfen.

Die Augen werden mit den bunten Farben der Natur geweckt, die Blüten wecken mit ihren süßen Düften die Nasen und den Wecker der Ohren stellt der Gesang der Vögel, sowie der Jubel der Kinder dar.

Eine schöne Beschreibung des Frühlings. Wer noch kein Ostergeschenk hat, dem kann ich dieses Nostalgiebüchlein wärmstens empfehlen. Es bringt jedem, nicht nur den Kindern, denn Sinn und Zweck, die Bräuche und Sitten des Osterfestes und des Frühlings wieder etwas näher.

Zu bestellen ist es hier: http://www.amazon.de/dp/3890820263

Ja,
machen Sie aus dem Osterfest
ein Erlebnis,
das Ihnen und Ihren Lieben
innigliche Freude schenkt!

🙂

Besinnliche Geschichten für das tägliche Leben
finden Sie durch anklicken des Bildes:

Bücher für Ostern

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Vergiss das Beste nicht! Märchen

Vergiss das Beste nicht!

Vergiss das Beste nicht. MärchenMärchen und Lehrgeschichten lassen uns unmittelbar in spannende Situationen kommen, die wir aus dem eigenen Leben auch kennen. Sie zeigen einen Konflikt und wie er sich löst, auch wie er in Glück und Liebe einmündet. Welche Wünsche ein armer Student hatte und wie er mit der kostbaren Gabe umgeht die ihm geschenkt wird, erfahren Sie gleich:

Einst wollte ein armer Student, der nichts zu nagen und zu beißen hatte, der Welt für immer entsagen und Mönch werden. Da er aber nicht einmal die fünfzig Gulden aufbringen konnte, die er für die Kutte gebraucht hätte, nahm man ihn im Kloster nicht auf. Da wandte er sich in seiner Not an ein wundertätiges Bild der Gottesmutter und trug ihr, die noch keinen ohne Trost gelassen hatte, seine Bitte vor.

Die heilige Jungfrau reichte dem Studenten zwar nicht die Goldkrone von ihrem Haupte, dafür erschien sie ihm aber im Traume und riet ihm, sich auf ein Feld hinter dem Dorfe zu begeben. Dort träfe er einen Hirtenknaben, der eine Rose in der Hand hielte. Diesen Hirten solle er inständig bitten, ihm die Blume zu schenken. Auch wenn ihm seine Bitte anfänglich abgeschlagen werde, solle er getrost weiterflehen. Nur dürfe er keine Gewalt anwenden, denn etwas, was so sanft der Hand Gottes entblühe, wolle als Geschenk genommen sein und dulde keine Gewalt. Wenn er endlich die Rose erhalten habe, weise diese ihm den Weg zu einer Erdhöhle im Felde, hinter deren Eingang er eine eiserne Türe fände. An diesem Tore zeige sich bereits die Wunderkraft der Blume.

Der Student tat, wie ihm geheißen. Und tatsächlich traf er den Hirten mit seiner Rose, von der ein seltsames Leuchten ausging. Nachdem der Knabe trotz allen Bittens und Flehens sich weigerte, die Blume wegzugeben, wollte der Student sie ihm kurzerhand entreißen. Da fiel ihm gerade noch zur rechten Zeit das Wort der Gottesmutter ein: „Was so sanft der Hand Gottes entblüht, duldet keine Gewalt.“ Während er diese Worte leise vor sich hin sprach, lag plötzlich ganz von selber die Rose in seinen Händen.

 

Vergiss das Beste nicht
Alsbald entdeckte er auch im Felde die verborgene Höhle, die mit einer schweren Eisentür verschlossen war. Wieder vernahm der Student die Stimme der Gottesmutter: „Berühre dreimal mit der Blume das Türschloss!“ Wie im Traume kam der Student der Aufforderung nach, und siehe da, die zarte Blüte hatte solche Gewalt, dass das verrostete Schloss ganz von selber aufsprang.

Modergeruch und Kälte schlugen dem Studenten aus der Höhle entgegen, die in tiefer Finsternis lag. Aber die Rose strahlte ein so helles Licht aus, dass der lange Gang, der in das Erdinnere hineinführte, magisch erhellt wurde und die Wassertropfen an seinen Wänden auffunkelten. In diesem Lichte fand der Student einen Raum, an dessen Wänden uralte Waffen und Helme hingen. Während der junge Mann prüfend ein Schwert von der Wand nahm und erwog, wie er sich wohl mit diesem am sichersten irdische Reichtümer erkämpfen könne, hatte er die Rose aus den Händen gelegt. Als er aber zufällig zu ihr hinblickte, schien es ihm, als habe sich ihr Licht verdunkelt und sie bedeute ihm, das Schwert wegzulegen und sich dafür wieder ihr anzuvertrauen.

Erschrocken nahm der Student die Blume an sich und ließ sich von ihr in ein zweites Gemach führen, in dem große, eisenbeschlagene Truhen, angefüllt mit Gold- und Silbermünzen, standen. Wieder legte der Student die Rose beiseite, um sich die Taschen mit den Gulden und Dukaten zu füllen. Trunken von seinem Reichtum, wollte er sich zum Gehen wenden, als plötzlich eine feine Stimme mahnte: „Vergiss das Beste nicht!“ Was kann es wohl Besseres als Gold und Silber geben, dachte der Student. Als aber die Stimme nochmals wiederholte: „Vergiss das Beste nicht“, schüttete er schließlich die Münzen aus seinen Taschen und schritt zur nächsten Türe, hinter der er noch Wertvolleres vermutete. Beinahe hätte er in seiner Hast die Rose vergessen. Erst als er in dem dunklen Raum, der sich vor ihm auftat, ihres Lichtes bedurfte, entsann er sich ihrer, nahm sie an sich und trug sie wie eine Leuchte vor sich her.
Vergiss das Beste nicht
Jetzt sah er, dass er sich in einem Gemach befand, dessen Wände über und über mit Juwelen bedeckt waren. Da glänzten Herzen aus Rubinen geformt, Mondsteine verbreiteten ihr kühles Licht, aus riesigen Smaragden schossen grüne Blitze, das „Katzenauge“ flammte tückisch auf, im Blaugrün der Aquamarine schien das Geheimnis des Meeres eingefangen, und die Opale erstrahlten in magischem Licht, das wie Perlmuttglanz von milchigem Weiß in zartes Rosa und blasses Blau hinüberspielte. Die Kristalle der Amethyste hingen wie Trauben von der Decke, Diamanten und rauchbraune Topase lockten und warteten nur darauf, aufgelesen zu werden.

Verwirrt griff der Student wahllos hinein in all den Glanz. In seiner Gier hielt er große Bergkristalle erst für Brillanten und warf sie dann achtlos wieder fort, als er Wertvolleres entdeckte. Nun hatte er endlich, was er wollte. Jetzt würde ihm sein Reichtum die Herrlichkeiten der Welt erschließen. Schon strebte er dem Ausgang zu, als er wiederum die seltsame Mahnung vernahm: „Vergiss das Beste nicht!“ „Das Beste, das Beste – was kann es neben diesen Juwelen noch Besseres geben?“ höhnte der Student und stürzte hinaus.

Er merkte gar nicht, dass er sich, da ihm das Licht der Rose fehlte, jetzt an den Wänden des unterirdischen Ganges wund stieß und sein Blut auf die Edelsteine tropfte. Noch einmal war es ihm, als höre er die mahnende Stimme, dann stand er draußen vor der schweren Eisentür, die krachend hinter ihm zuschlug.
Jetzt erst fiel ihm ein, dass mit dem „Besten“ wohl die Rose hätte gemeint sein können. Er wollte umkehren und sie holen. Aber vergebens hämmerten seine Fäuste gegen die Tür. Keine Blume öffnete sie ihm wieder.
Vergiss das Beste nicht
Auf einmal schien dem Studenten, gemessen an der Rose, die für ihn unerreichbar geworden war, aller erraffte Schmuck wertlos. Verzweifelt irrte er tagelang umher, bis er endlich, von Hunger getrieben, die Juwelen zu verkaufen versuchte. Sogleich wurde er festgenommen und als Dieb in den Turm geworfen. Was half es ihm, dass er seine Unschuld beteuerte!

In der letzten Nacht erschien ihm wieder die Gottesmutter. Sie hatte ihr Haupt mit einem schwarzen Schleier verhüllt, und mit einer Stimme voller Trauer sprach sie: „Du hattest die Rose in Händen, die dich zu Schönerem und Wertvollerem als Gold und Juwelen hätte hinführen können. Du aber hast sie in deiner Habgier verachtet und verloren. So bist du denn nichts anderes als die vielen Menschen, die über irdischen Gütern das Beste, nämlich die Geschenke Gottes, vergessen.

Die Rose aber liegt bis auf den heutigen Tag in der genannten Höhle, und wenn Du der inneren Stimme folgst, wird sie Dich mit Sicherheit dorthin führen. Nimm die Rose an Dich, lass sie in Deinen Händen strahlen und leuchten, erinnere Dich bei allem, was Du tust: „Vergiss das Beste nicht!“

Vergiss das Beste nicht, Märchen aus Deutschland

 

 

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Sonntags-Märchen zu Ostern

 Das Sonntags-Märchen

Die Lebensgesichter der Frau HolleLiebe kleine und große Kinder,

ob ihr wohl heute ein Ohr für ein schönes Märchen habt? Aber ich kann mir vorstellen, wenn die Ostereier alle gefunden sind und sich die Aufregung allmählich gelegt hat, tut ein Märchen so richtig gut.

So hört heute von einem unglücklichen Kind in der Osterzeit und welche unerwartete schöne Begenung es hatte:

An einem Frühlingstag, als die Schneeglöckchen ausgeläutet hatten, legte sich Frau Holle ihren blauen Mantel über die Schultern, auf den waren silberne Sterne gestickt. Und sie ging in die Welt hinein und sah es überall blühen. Da pflückte sie sich einen Osterstrauss, gelbe Himmelsschlüssel an den Hängen, blaue Vergissmeinnicht an den Wiesenbächen, und bei den Büschen den roten Seidelbast. Und wie die Frau Holle einen kleinen Wiesenweg ging, da begegnete sie einer Bauersfrau, die hatte einen Korb Eier am Arm. Die Bauersfrau trat zur Seite, als die Frau Holle an ihr vorüberging. »Einen recht guten Morgen wünsch ich«, sagte sie.

»Danke schön, liebe Frau«, sagte die Frau Holle, »aber willst du mir nicht ein Ei geben? Dann färb ich es mit Vergissmeinnicht.« Die Bauersfrau reichte ihr das ganze Körbchen, doch die Frau Holle nahm nur ein Ei, hielt es an die Vergissmeinnicht und sagte:

»Blau, das ist des Himmels Farbe. Sollst gesegnet sein. Bindet ihr euch eine Garbe, tragt ihr dreie ein! «

So sagte die Frau Holle. Das Ei aber war blau wie der Himmel. Und die Frau Holle ging weiter ihres Weges.

Die Lebensgesichter der Frau HolleNicht lange, da begegnete sie einer Bäckersfrau. Und auch die hatte ein Körbchen mit Eiern. Und wie sie die Frau Holle in ihrem blauen Sternenmantel sah, trat sie zur Seite und sagte: »Ich wünsch Euch eine gute Zeit!« »Danke schön, liebe Frau«, sagte die Frau Holle, »aber willst du mir nicht ein Ei geben? Dann färb ich es rot wie den Seidelbast.« Und die Bäckersfrau wollte ihr gleich das ganze Eierkörbchen geben, aber die Frau Hölle nahm nur ein Ei heraus, hielt es an den Seidelbast und sagte:

»Rot ist Blut, und Blut ist rot. Segen deinem Haus. Wenn du backst, für jedes Brot zieht ihr drei heraus! «

So sagte sie, und das Ei war rot wie der Seidelbast. Und die Frau Holle ging weiter und weiter, über die Wiesen, zu den Büschen und hinein in den Wald.

Im Wald aber, gerade dort, wo der Weg zu den sieben Bergen geht, da kam ein kleines Mädchen den steinigen Pfad herabgerannt. Das hielt ganz vorsichtig ein Ei in der Hand. Und es lächelte die Frau Holle an und sagte: »Einen schönen Tag wünsch ich von Herzen! « »Danke schön, liebes Kind«, sagte die Frau Holle, »aber willst du mir nicht dein Ei geben, dann färb ich es gelb an den Schlüsselblumen.« Das Kind betrachtete das Ei in seiner Hand und sagte: »Liebe Frau, das Ei, das hat mir die Förstersfrau geschenkt für meine Mutter. Denn meine Mutter, die ist so krank. Aber Euch, liebe Frau, will ich es gern geben. Vielleicht schenkt mir die Förstersfrau ein anderes Ei, wenn ich sie darum bitte.« Die Frau Holle hielt das Ei an die Schlüsselblumen, und da war es so gelb wie die Sonne. Und die Frau Holle sagte:

»Sonnenfarbe, die ist Gold. Liebes Kind, ich bin dir hold. Küsse dich auf deinen Mund: Deine Mutter ist gesund!«

So sagte sie und küsste das Kind auf den Mund, aber als sich das Kind umdrehte, um die Frau Holle noch etwas zu fragen, da war sie fortgeweht wie ein leichter Wind.

Das Mädchen aber lief nach Hause, und da stand seine Mutter schon in der Tür und war gesund.

Die Lebensgesichter der Frau HolleAuch die Bauersfrau und die Bäckersfrau waren nach Hause gekommen. Und auch der Bauer stand schon an der Tür und wartete. Er sagte: »Sieh doch nur unsere Scheune an und unseren Speicher!« Da lief die Frau ins Haus hinein und sah: Wo am Morgen nur ein Sack Mehl gestanden hatte, da standen jetzt drei, der ganze Speicher war voll Mehl und Korn, die Scheune voll Heu und der Keller bis oben an den Rand voller Kartoffeln.

Und die Bäckersfrau? Wie die nach Hause kam, da lagen die Fensterbänke voll mit Brot, Brot lag auch auf allen Tischen, und der Bäcker sagte: »Denk dir nur, wenn ich ein Brot in den Ofen schiebe, dann zieh ich immer drei heraus!« Die beiden Frauen erzählten ihren Männern, wem sie unterwegs begegnet waren, und sie dachten, dass es wohl mit der alten Frau im blauen Sternenmantel zu tun hatte, wenn der eine nun der reichste Bäcker und der andere der größte Bauer geworden war.

Tag um Tag ging vorüber. Das Korn blühte und reifte, und wenn der Bauer eine Garbe band, dann standen dreie da, und wenn er im Herbst einen Sack Kartoffeln ausgegraben hatte, dann wurden es drei, die er daheim vom Wagen ablud. Und der Winter kam mit Schnee und Eis, mit Sturm und Wolken. Dann aber kam wieder der Frühling.

Und wieder schloss die gute Frau Holle ihr Häuschen ab und ging hinaus in die Welt. Aber diesmal ließ sie ihren blauen Sternenmantel daheim. Sie sah aus wie eine arme alte Frau. Ein Körbchen hatte sie am Arm, darin lagen ein paar dürre Tannenzweige.

Die Lebensgesichter der Frau HolleZuerst kam sie ins Dorf und klopfte an die Tür vom Bauernhaus. Als die Bauersfrau die Tür aufmachte, da sagte die Frau Holle: »Liebe Frau, ich bin so arm. Schenkt mir doch ein Osterei.« Aber die Bauersfrau wollte sie gar nicht anhören und sagte nur: »Schon wieder so ein Bettelweib! Immer soll man schenken und schenken! Wir haben selber nichts! Mach, dass du fortkommst, sonst lasse ich den Hund los! « Und sie knallte die Haustür zu. Die Frau Holle aber ging weiter, schüttelte den Kopf und sagte leise:

»Grau ist Armeleutefarbe, Wasser ist ihr Wein. Bindet ihr euch eine Garbe, soll’s ein Korn nur sein! «

Und wie sie das sagte, da gab’s ein Poltern im Bauernhaus, ein Rascheln und Rischeln, und auf dem Kornspeicher rumpelte es. Und wie die Bauersfrau nachschauen ging, da lagen auf dem Kornspeicher die Säcke leer und zusammengefallen, da war nur noch eine Handvoll Mehl in den dicken Mehlsäcken, da war nur eine Kartoffel noch in jedem Kartoffelsack, und im Hühnernest war nur noch ein einziges Ei. Da merkte die geizige Frau, was sie angerichtet hatte. Und sie rannte zur Tür und wollte der alten Frau nachlaufen und ihr sagen: »Ich hab es so bös nicht gemeint! « Aber da war niemand mehr zu sehen.

Die Frau Holle stand vor dem Bäckershaus. Wieder klopfte sie an und sagte, als die Bäckersfrau an die Tür kam: »Liebe Frau, ich bin so arm. Schenkt mir doch ein Osterei.« »Was?« rief die Bäckersfrau. »Immer nur schenken und schenken! Wir haben nichts übrig! Ich ärgere mich noch schwarz! Pack dich! « Und sie knallte die Tür zu. Die Frau Holle aber ging weiter, schüttelte den Kopf und sagte leise:

»Schwarz ist Not und schwarz der Tod. Segen, aus dem Haus! Wenn ihr backt, statt gutes Brot Asche kommt heraus!«

Die Lebensgesichter der Frau HolleUnd als sie das gesagt hatte, da kamen auch schon die Gesellen zur Bäckersfrau und riefen: »Meisterin, das ganze Brot ist verbrannt!« Ja, da merkte die geizige Frau, was sie angerichtet hatte. Und auch sie wollte der alten Frau nachlaufen und ihr sagen: »Ich hab es so bös nicht gemeint!« Aber sie war nirgendwo zu sehen.

Die Frau Holle aber ging weiter über die Wiesen und an den Büschen vorbei in den Wald, und sie kam zu dem Häuschen, wo das arme Kind wohnte mit seiner Mutter. Und sie klopfte an die Tür. Da kamen das Mädchen und seine Mutter an die Tür. »Ihr lieben Leute«, sagte die Frau Holle, »ich bin so arm. Könnt ihr mir ein Osterei schenken?« »Gute Frau«, sagte die Mutter, »kommt in unser Häuschen, dann will ich euch eine Suppe kochen und ein Stück Brot geben. Mehr haben wir selber nicht.« Und die Frau Holle setzte sich in die Küche auf die Bank am Ofen. Die arme Frau aber machte Feuer im Herd und kochte eine Suppe. Und zu dem Mädchen sagte sie: »Kind, lauf doch in den Hühnerstall und schau nach, ob unser Huhn vielleicht ein Ei gelegt hat. Das können wir unserem Gast geben.« Das Kind lief hinaus, und die Frau Holle sagte leise:

»Halleluja, sing und sage, bald ist Osterfest. Und nun findet alle Tage voll das ganze Nest!«

Und schon rief das Kind aus dem Hühnerstall: »Mutter, Mutter, komm geschwind her! Ich kann die Eier nicht tragen! Das ganze Nest ist voll!« Das wollte die Mutter nicht glauben, und sie nahm nicht einmal ein Körbchen mit zum Hühnerstall. Als sie aber die vielen Eier sah, da freute sie sich sehr, und sie sagte: »Nun können wir der armen Frau einen wunderschönen Eierkuchen backen, und wir können ihr sogar Ostereier mitgeben! « Und das Kind und die Mutter gingen schnell in die Küche, um einen Korb zu holen. In der Küche aber, da war keine alte Frau mehr. Aber es roch wunderschön nach Flieder und nach Seidelbast. Und auf dem Tisch lagen drei Eier, drei Ostereier: ein blaues, ein rotes und ein gelbes, und das gelbe leuchtete wie die Sonne. Wie aber die Mutter die Eier anfasste, da merkte sie: Das blaue und das rote waren Edelsteine, die funkelten und blitzten, und das gelbe war reines Gold. Das Mädchen aber sagte zu seiner Mutter: »Liebe Mutter, jetzt weiß ich es wieder: Das war die alte Frau, die dich gesund gemacht hat damals!«

Und von nun an lebten die beiden glücklich in ihrem kleinen Haus – und das Märchen ist aus.

Frau Holle und die Ostereier

Märchen von Wilhelm Matthießen Aus dem Buch: „Die grüne Schule“ das vergriffen ist.

Die Lebensgesichter der Frau HolleHabt Ihr auch ein goldengelbes, himmelblaues oder rotes Ei im Osternest gefunden? Vielleicht ist es eines, das die Frau Holle gefärbt hat und noch einen heimlichen Wunsch damit versehen hat, für Euer glücklich sein.

Welchen Wunsch der euch am Herzen liegt, hätte sie erraten und erfüllt?

Ich wünsche euch von Herzen Frohe Ostern!

Wertvolle Märchenbücher:
“Maruschka und die 12 Monate”
Märchen von Bäumen
Der verborgene Stern Märchen von Büschen
Die Goldene Kugel: Ein Lebens-Märchen
Balkanmärchen

Möge
Ihr Wohl-Ergehen, Ihr
„Erfülltes Leben“,
Ihnen so wichtig und erlebenswert sein,
dass Sie nicht mehr davon ablassen!
;-)

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Lucia-Tag! Alte Feste neu beseelen.

Lucia-Tag! Alte Feste neu beseelen.

Luciatag Feste neu beseelen

Wie wäre es mit einem Licht-Gruß am frühen Morgen, am Lucia-Tag?

Es gibt einen schönen Brauch an diesem Tag in Schweden: Früh morgens, kommt ein in weiß gekleidetes Mädchen und mit einem Licht-Kranz gekrönt, in die Schlafzimmer und weckt mit einem Lied die lieben Schlafenden. Manchmal serviert sie auch das Frühstück am Bett.

Wie viele Bräuche, die heute nur noch äußerlich stattfinden, könnte dieser Brauch wieder einen inneren Wert bekommen.

Es sind genau 12 Tage vor dem Weihnachts-Tag, vor dem 25. Dezember und der Lucia Tag ist ein Pendant zum 12. Tag nach dem Weihnachts-Tag, zum Tag der 3 Heiligen Könige. Am Luzia-Tag, am 6. Januar, wird DAS LICHT in der Natur und im Herzen des Menschen, als Vorschau auf die 12 lichtvollen Weihnachts-Tage, gefeiert. (Luzia oder Lucia heißt soviel, wie die Lichtvolle oder die Leuchtende.)

Im Jahreslauf der christlichen Feste ist es öfter der Fall, dass ein Fest schon im Vorfeld vorbereitet, vertieft und gewürdigt wird.

So ist wohl die Advents-Zeit die dunkelste Zeit des Jahres, aber sie kündigt das kommende Licht an. Im Advents-Kranz und später am Weihnachts-Baum wird das Licht nach und nach angezündet, bis zur großen Fülle.

Die Sehnsucht nach dem Licht ist ganz besonders stark in Zeiten der Dunkelheit und es ist das Natürlichste des Menschseins, dass seit Urzeiten der Mensch versucht, des wiederkommenden Lichtes zu gedenken, es zu schätzen und zu feiern.

Dieser einfache und schöne Brauch vom Lucia-Morgen könnte also neu belebt, bzw. neu beinhaltet werden.

Allein schon die verschiedenen Bestandteile dieses Brauches:

* das junge Mädchen, das weiß gekleidet ist und einen Goldenen Gürtel angelegt hat, ist eine engelhafte Erscheinung an diesem Morgen und erinnert alle Aufwachenden, dass sie aus der Geist-Welt zurückkehren, aber dass die irdische Welt ebenso eine Göttliche Welt ist,

* dieser „Engel“ singt Licht-, Morgen- oder Lobes-Lieder, die am Besten die Aufwachenden auf den Tag und auf diese letzten 12 Tage vor dem Weihnachts-Tag einstimmen können.

* der Kranz, den die Lucia auf dem Kopf trägt, ist mit 12 Kerzen (Lichtern) versehen und weist darauf hin, dass der Mensch sein Dasein aus dem Himmels-Licht, aus der Vollkommenheit des Lebens, aus der universellen EINEN KRAFT schöpfen kann und sollte (siehe auch die Betrachtung über den Advents-Kranz vom 1. Dezember). Hinter den Kerzen am inneren Teil des Kranzes, könnte man gut 12 goldene Sterne (12 kosmische Lichter) und zwischen den Kerzen 12 Edelsteine (12 irdische Lichter) an der äußeren Seite des Kranzes anbringen.

Nach diesem lichtvollen und singenden Auftreten der Lucia am Frühmorgen, kann immer noch ein „lichtvolles“ Frühstück für die lieben Aufwachenden im Bett serviert werden.

Wenn Sie den Luzia-Tag nicht auf solche Weise feiern können oder wollen, können Sie ihn beim Aufwachen und am Frühstücks-Tisch feiern.

Möge die Luzia (Lucia), die wir an diesem Tag feiern können, für uns die Lichtvolle, die Leuchtende und die Strahlende Seele sein, die sich das kommende Licht ersehnt, erwartet und herbeiruft.

Dies wünscht Ihnen von Herzen

Jean Ringenwald
Monika Zehentmeier

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Entnommen aus dem Advents- Kalender für die 4 Bereiche des Lebens: Glück, Liebe, Erfolg, Gesundheit. Schauen Sie sich bitte die ausführlichen Infos dazu an. Klicken Sie bitte hier:
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