Märchen erzählen lernen
Sicher lieben Sie Märchen und die schöne Stimmung die von ihnen ausgehen. Märchen schaffen Geborgenheit, Urvertrauen, bzw. Grundvertrauen in das Leben und den eigenen Lebensweg. Denn der Märchenheld erreicht immer sein Ziel und lebt zuletzt glücklich und zufrieden. Wünschen Sie sich das nicht auch für sich selbst und Ihre Kinder?
Das folgende Gedicht lässt durchblicken,
was Sie von Märchen erwarten können:
Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
sind Schlüssel aller Kreaturen,
wenn die, so singen oder küssen,
mehr als die Tiefgelehrten wissen,
wenn sich die Welt ins freie Leben
und in die Welt wird zurückbegeben,
wenn dann sich wieder Licht und Schatten
zu echter Klarheit werden gatten
und man in Märchen und Gedichten
erkennt die wahren Weltgeschichten,
dann fliegt vor Einem geheimen Wort
das ganze verkehrte Wesen fort.
Novalis
Märchen erzählen und dabei den Zuhörern in die Augen sehen
Gewiss ist Ihnen schon aufgefallen, dass Märchen, wenn sie frei erzählt werden, noch besser bei den kleinen und großen Zuhörern ankommen, als wenn man sie vorliest, (was auch schon sehr schön ist).
Sie können den Menschen in die Augen sehen und das ist sehr wertvoll, denn mit Märchen geben Sie wertvolle Lebensbotschaften Ihrem Publikum mit.
Ja, aber . . . .
das Märchen lernen!!!
In der Schule war das lernen von Gedichten schon so mühsam!
Märchen erzählen lernen ohne Pauken, dafür mit Freude!
Eine einfache, aber sehr wirksame Methode
Märchen erzählen lernen muss nicht schwer sein. Mit der folgenden Bild-Lern-Methode, werden auch Sie merken, dass Sie erzählen können.
Zunächst stellen Sie die Freude, die Begeisterung und die Dankbarkeit für das Märchen und das Erzählen dürfen her. Diese freudige, innere Haltung wird vieles leichter machen, besonders wenn sich Gleichförmigkeit und Langeweile einstellen wollen.
Das Lieblings-Märchen ist das Beste zum Beginnen, denn dazu haben Sie schon eine tiefere Verbindung.
Die Bild-Lern-Methode:
Lassen Sie sich das Märchen von jemandem schön und erzählerisch vorlesen, während Sie entspannt zuhören und sich ganz den Bildern widmen. Stellen Sie sich diese Märchenbilder vor, so deutlich, hell und farbig wie möglich. Widmen Sie sich nun den Bildern und Gefühlen, die in Ihnen auftauchen, und versuchen Sie nicht die Wörter zu behalten (alte Schulmeister-Methode!).
Sie können es sich auch selbst vorlesen, aber immer laut, denn das Märchen war nichts Geschriebenes, sondern wurde durch das Wort mitgeteilt. Bemühen Sie sich, flüssig und erzählerisch die Märchen laut zu lesen.
Eine Aufnahme auf CD oder Kassette kann beim Vorlesen des Märchens ebenso eine Lern-Möglichkeit bieten.
Dann klappen Sie das Buch zu und erzählen das Märchen nach.
Lassen Sie die Bilder nach und nach wieder deutlich, klar und farbig auftauchen.
Widmen Sie sich am Anfang nur den Bildern, der passende, dichterische Wortlaut wird sich mit der Zeit selber einstellen, denn jeder Märchenerzähler ist auch ein Dichter.
Ebenso wird sich der Wortlaut der Brüder Grimm, für diejenigen, die wortgetreu nach den Brüdern Grimm erzählen wollen, einstellen.
Zunächst aber soll der Märchenerzähler ein Seher dieser Bilder werden, dann kann der Dichter sich wie von selbst offenbaren.
Diese sehende und fühlende Methode ist später der Garant, dass der Erzähler nicht in Eintönigkeit verfällt und nichts von der Geschichte vergisst.
Nach dem Nacherzählen
Nach dem Nacherzählen lassen Sie immer eine kurze
Nachklang-Pause. Danach sollten Sie sich nicht kritisch beurteilen.
Schauen Sie hauptsächlich das schon gut Gelungene an, das Positive in Ihrem Nach-Erzählen, und nehmen Sie sich besonders vor, diese Eigenschaften zu steigern.
Dies ist unsere positive Methode, die sich sehr bewährt hat in Seminaren und Erzählschulungen, denn sie gibt Mut, bejaht die Ausgangsposition und ist aufbauend.
Nach dem Rückblick können Sie wieder laut lesen (oder vorlesen lassen) und sich noch intensiver die Bilder und besonders die Bewegungen vorstellen.
Dann wieder sehr bildhaft nacherzählen und hinterher wieder das Positive anschauen.
Wiederholen Sie diese Abfolge
Wiederholen Sie diesen Prozess jeden Tag 2 bis 3 Mal, speziell vor dem Einschlafen und nach dem Aufwachen, wenn Sie die Erlebnis- und Erinnerungskraft der Nacht nutzen wollen.
Morgens ist es besser mit dem Nacherzählen zu beginnen, denn die Nacht hat ihre bildschaffende Wirkung hinterlassen, danach erst das Märchen laut lesen.
Üben Sie das Märchen, das Sie lernen, drei Wochen lang. Dies ist eine Lernzeit, in der man gut einen Inhalt „einverleiben“ kann. Später geht’s auch kürzer.
Und jetzt die Tat!
Nach ein bis drei Wochen Übung versuchen Sie bei jeder Gelegenheit ihr Märchen zu erzählen: den Kindern, dem Partner, den Freunden, Arbeitskollegen, bei Begegnungen in öffentlichen Verkehrsmitteln usw.
Hier gilt ein sehr wichtiger Grundsatz: Gehen Sie ständig auf Menschen zu, die für das Märchen ein Ohr haben!
Und bitte machen Sie sich nichts daraus, wenn man Ihnen „Nein“ sagt. Dieses hat meistens mit Ihrer Erzählkunst gar nichts zu tun, sondern lediglich mit dem Befinden der jeweiligen Person.
Also, auf geht´s zur Ausübung Ihrer errungenen Märchen-Erzähl-Kunst.
In der Ausbildung zur Märchen-Erzählerin, zum Märchen-Erzähler: Märchen erzählen lernen, wird diese lebendige Grund-Lern-Methode vertieft und ausgebaut, mit freilassenden Märchenbetrachtungen, der Erzählwerkstatt, künstlerischen Tätigkeiten, Licht- und Lebens-Training, Bilder-Reisen und Meditationen. Dies ermöglicht dann nicht nur, schöne Geschichten nachzuerzählen, sondern das, was man selbst tief erlebt und gefühlt hat, mit Wahrhaftigkeit, Begeisterung und Überzeugungskraft zu erzählen.
Jeder kann Märchen erzählen!
Hier erfahren Sie mehr
über die individuelle Ausbildung zur/m Märchen-ErzählerIn,
über das Märchen erzählen lernen.
Senden Sie mir bitte eine Anfrage,
und Sie bekommen nähere Infos darüber 🙂
Märchenhafte, gute Zeit
wünscht Ihnen
Monika Zehentmeier
Mitausbilderin der Märchen-ErzählerInnen
P.S.: Hier noch ein Text als Geschenk
wovon Märchen erzählen:
Märchen erzählen:
die Träume des Lebens,
die Wege des Schicksals,
von den begleitenden Helfern,
die Werke des Geistes,
die Rückkehr zur Quelle,
die Findung des Schlüssels,
die Offenbarung des EINS-SEINS.
© Märchenhaft leben e. V. und Jean Ringenwald