Märchen von Bäumen. Verlag Märchenhaft leben

 Märchen von Bäumen

Märchen von BäumenBäume sind wie Freunde und viele Menschen haben eine tiefe Zuneigung zu ihnen. Und da sie auch uns vom Verlag Märchenhaft leben am Herzen liegen, haben wir die schönsten Baummärchen in einem Büchlein zusammengestellt für alle Freunde des Märchens und der Natur. Also jetzt hier eines davon:

Drei Männer trafen sich auf einer Passhöhe, vom Schneesturm verfolgt, und suchten Schutz in einer kleinen Hütte. Der eine war ein Seidenhändler, der andere handelte mit Edelsteinen, der dritte aber trug nichts bei sich als verschieden Messer, die er in einer Tasche am Gürtel verwahrte. Er war ein Holzschnitzer und weithin berühmt für seine Kunst. Während der Seidenhändler und der Edelsteinverkäufer sich, mürrisch über den erzwungenen Aufenthalt, daranmachten, ein Feuer zu entfachen, fiel der Blick des Holzschnitzers auf ein hohes und starkes Stück Holz, das in einer Ecke lehnte, und er wurde von der Leidenschaft des Künstlers erfasst und begann, eine menschliche Gestalt zu schnitzen, obwohl Allah die Nachbildung seines Ebenbildes verboten hat.   “Allah, der alles versteht und verzeiht, wird, wenn er überhaupt durch den Schneesturm sehen kann, gewiss so tun, als sehe er nichts”, beruhigte der Künstler sein Gewissen.   Als das Feuer knisterte und wärmte, kamen die beiden Händler näher, um das Tun und Treiben des Schnitzenden zu betrachten. “Allah, verzeih uns – es wird ein Weib!”, stieß der Seidenhändler aus und ging zu seinen Bündeln, um herbeizuholen, was sich für ein Weib geziemt, kostbare Seidenstoffe.  

Der Händler mit den Edelsteinen sah dem Holzschnitzer noch eine Weile zu, ging dann abseits und griff unter seine Kleidung, wo er Juwelen und Edelsteine verbarg, um sie für die Frau hervorzuholen.  

Der Bildschnitzer aber fuhr fort zu schnitzen, verspürte weder Müdigkeit noch Kälte, weder Hunger noch Durst, bis der Morgen graute und er sein Werk vollendet hatte. Er verbeugte sich vor dem Bildwerk, kreuzte die Arme und sprach: “Schönste der Frauen, die du mein eigen bist, mehr, als es jemals eine Frau war, o sei gesegnet, dass du unter meinen Händen wurdest und nun mein bist, ganz allein nur mein!”  Mit diesen Worten sank er erschöpft zu Boden.  

Da kam der Seidenhändler heran und sprach: “Die Frau ist schön, und sie ist mein! Denn wer ein Weib bekleidet, dem gehört es!”  

Nun schob aber der Juwelenhändler den andern beiseite, holte die Geschmeide hervor und begann, sie um Brust und Hals der hölzernen Frau zu hängen, und sprach: “Wer ist es, dem eine Frau gehört, wenn nicht jenem, der sie mit Juwelen schmückt? Keine Schönheit gibt es, die unter Juwelen nicht leuchtender würde. Sie ist mein!”  

Nun erwachte der Holzschnitzer wieder und hörte den Streit und stellte sich schützend vor sein Geschöpf: “Mein ist sie! Wem anders als dem, der sie schuf, könnte sie gehören?”  

Als er das gesagt hatte, gab es einen kräftigen Windstoß, der die Hütte erschütterte und die Tür mit Gewalt aufriss. Die drei Männer wichen erschreckt zur Seite, denn die hölzerne Frau begann sich zu bewegen, und es war, als bahne ihr der Wind den Weg. Sie schritt langsam, so als werde sie gezogen, auf die Tür zu, kam hinaus in den schneeweißen Morgen der Berghöhe und bahnte sich ihren Pfad zu einem großen, wunderbar starken Zedernbaum, der hier auf den Höhen der Berge Wache hielt über die Weite und Stille.  

Die Frau war nun bei dem schönen, starken Baum angelangt, hob die Arme und legte die Hände flach an den Stamm, durch welche Bewegung alles von ihr abfiel, was die Männer ihr angehängt hatten. Der Stamm öffnete sich, und die Frau setzte einen Fuß in die Öffnung, drehte sich jedoch noch einmal lächelnd zu dem um, der sich geschaffen hatte – und verschwand. Der Stamm hatte sich hinter ihr geschlossen, und der gewaltige Baum stand reglos, zeitfern und erhaben dort.  

“Zu seinem Ursprung kehrt jedes Ding zurück”, sagte der Bildschnitzer leise, wandte sich ab, holte seinen Mantel aus der Hütte und seine zerstreuten Messer und schritt, ohne Gruß und ohne sich umzuschauen, über die Passhöhe hinunter ins Tal.  

Das Märchen vom Zedernbaum  Alttürkisches Märchen
Aus dem Märchen Büchlein:
Bis in den Himmel hinein. Märchen von himmelhohen Bäumen
20 Märchen von Bäumen zum Vorlesen und erzählen

 

Bestellmöglichkeit:

 

 

Wie ist es mit Dir? 
Du liebst die Bäume und Märchen, bist gerne in ihrer Nähe und ahnst, dass im Baume ein märchenhaftes und weisheitsvolles Wesen wohnt? Dann lade ich Dich herzlich ein zum Baum-Erlebnistag. Was Du an diesem Tag erleben wirst und was er Dir bringt erfährst Du in diesem Blogartikel:

 

 

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Naturmärchen. Der verborgene Stern. Leseprobe

Naturmärchen.

Naturmärchen. Der verborgene SternNaturmärchen

Liebst Du die Schönheiten der Natur und freust Dich wenn sie grünt, blüht und reichlich Früchte trägt?

Vielleicht hast Du auch einen Busch in Deiner Umgebung, den Du ganz besonders bewunderst. Das ist etwas wunderbares, denn durch das Betrachten von z. B. Deinem Lieblingsstrauch kommt das Staunen über die Weisheit und Schönheit der Natur und dann erzählt uns die Natur, Dir und mir, Geschichten, Märchen. Und als ich einmal unter einem Schlehenbusch saß, da erzählte er mir das folgende Naturmärchen:

Ein junger Königssohn ritt durch den Wald, er war unterwegs, sich die Welt zu besehen. Da kam er an einer versteckten Lichtung vorbei – dort saß mit ihren Gespielinnen eine Prinzessin, die war so schön, dass man meinte, sie sei eine Sonne von der Strahlen ausgingen. Geblendet von ihrer Schönheit und ihrem Liebreiz blieb er wie angewurzelt stehen. Die Prinzessin schaute ihn freundlich an und lud ihn ein, bei ihnen Gast zu sein. Doch als er auch noch ihre freundliche warme Stimme hörte, war´s um ihn geschehen. Eilig ritt er davon und blieb erst wieder stehen, als der Wald weit hinter ihm lag.

Er stieg von seinem Pferd ab, setzte sich ins Gras und versuchte sich von diesem Erlebnis zu erholen. So etwas Vollkommenes hatte er noch nie gesehen; und zugleich überfiel ihn unendliche Sehnsucht nach ihr. Sein Herz wurde schwer, und er wusste nicht, wie er es anfangen sollte, seinem Stern, so nannte er die Prinzessin, zu begegnen.

Da stand plötzlich neben ihm . . .
Neues Naturmärchen erzählt von Monika Zehentmeier

Neue Naturmärchen

Es haben mir noch einige andere Büsche Märchen erzählt:
der Weißdorn,

die Blaubeere,
der Sanddorn,
der Wacholder,
die Brombeere,
das Pfaffenhütchen,
der Apfelbaum,
und der Haselstrauch,

Alle diese Naturmärchen zeigen wie die Natur den Menschen gerne hilft und dass sie es liebt Freude zu schenken. Sie erzählen auch von den Elementen der Natur und den Naturwesen.

Dieses Büchlein möchte ich Dir als NaturfreundIn ans Herz legen, es hat schon vielen Kindern und Naturfreunden große Freude gemacht. Es trägt dazu bei die Natur näher und freudiger zu betrachten und von ihr mit Vergnügen zu lernen. Es wird auf natürliche und freudige Weise die Aufmerksamkeit geschult, die Achtung der Natur und ihrer Wesen.
Wie schön ist es,
wenn Eltern oder Großeltern ihrem Nachwuchs,
Lehrer oder Pädagogen ihren Schützlingen,
Naturmärchen vorlesen oder erzählen können
die die Natur lieben und bewahren helfen.

Übrigens: In der Märchenerzähler-Ausbildung, kann man lernen frei und von Herzen, also auf ganz natürliche Art, zu erzählen. So habe ich es auch gemacht und es wurde mir von den Leitern der Ausbildung geholfen meine Begabung des Märchen schreibens zu erkennen.

So sind die Naturmärchen von den Büschen entstanden.

DerTitel des Büchleins ist:
Der verborgene Stern, Märchen von Büschen.


Noch eine Buchempfehlung für Baum- und Naturfreunde:

Märchen von himmelhohen Bäumen:


Eine beglückende Zeit in und mit der Natur
wünsche ich Dir von Herzen.

Märchenhafte Grüße sendet Dir,

Monika Zehentmeier

Betrachte die Natur
und sie wird Dir ihre Wunder offenbaren

 

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